Entwurfsmuster Lehrraum_digital

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TU Dresden | semesterübergreifend Entwurfsmuster Lehrraum_digital

Die vorliegenden Gestaltungsmuster (Design Patterns) beschreiben die Herausforderungen des Lehr- und Lernraumdesigns und weisen auf mögliche Lösungen hin, die als gute Praxis Eingang in die Planung und Gestaltung von Lehr- und Lernräumen gefunden haben.

Ausgangspunkt des Wikis war eine Sammlung von 14 Design Patterns, die im vom BMBF geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekt Lehrraum_digital (LR_D) entstanden sind. Diese Entwurfsmuster stehen seit dem Abschluss des Projekts LR_D im April 2019 in der Lernplattform OPAL im Sinne der Idee der Open Educational Ressources zur Verfügung.

Das Projekt LR_D bietet darüber hinaus an dieser Stelle an, tatkräftig an der Weiterentwicklung und Verbesserung der Patterns bzw. an der Integration neuer Entwurfsmuster mitzuarbeiten. Voraussetzung dafür ist der Bezug zu Lehr- und Lernräumen konkreter Bildungskontexte.

Der beste Einstieg in die Mitarbeit gelingt durch Teilnahme an der Diskussion, in der auf Bedarfe in Zusammenhang mit bestehenden Patterns hingewiesen werden kann. Dies kann erfolgen, um Anpassungen anzustoßen oder um eigene Anpassungen vorzunehmen.

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Raum-in-Raum

  1. Beschreibung
  2. Problem
  3. Grundlegende Parameter
  4. Konkrete Umsetzungsbeispiele
  5. Umgebungskonzept Lehren und Lernen
  6. Bewertungskriterien
  7. Verwandte Design-Patterns
  8. Schema
  9. Weiterführende Literatur

Beschreibung

Dieses Pattern ermöglicht es, den Raum in kleinere, spezifische Bereiche zu unterteilen, und dabei gleichzeitig den umgebenden Raum als Ganzes erfahrbar zu machen. Vor allem bei offenen Strukturen und Lernlandschaften wird dieses Prinzip angewandt, um beispielsweise konzentrierte Einzel- oder interaktive Gruppenarbeit zu ermöglichen. Gleichzeitig bleibt der Bezug zum Großraum erhalten, wodurch das Bewußtsein für eine kollektive Arbeitsumgebung geschaffen wird. In dieser Umgebung sind Wechsel zwischen verschiedenen Sozial- und Arbeitsformen je nach individuellem Lernfortschritt und -form möglich. Die Umsetzung kann sowohl durch feste Einbauten, sowie durch den Nutzer anpaßbare, veränderliche Raumelemente, Ausstattung oder Möblierung erfolgen.


Beispiele:

  • Gemeinsames Atrium mit eingestellen Lernmöbeln in Form von Boxen, Alkoven, welche einen abgeschlossenen Lernraum bilden.
  • Sitznischen entlang eines Flures, lassen die Verkehrszone zusätzlich zum Arbeitsplatz werden.
  • Mikro-Räume können auch auf der zweiten Ebene begehbar sein, und als Lerninseln dienen.

Problem

Räume sind nicht flexibel nutzbar (z.B. Lerninseln) jeder Raum unterstützt nur eine Lernform.

Dabei kann es um folgende konkretere Problemfälle gehen:

  • Räume zu klein und nicht teilbar
  • keine Lernformanpassung möglich
  • starres Mobiliar

Grundlegende Parameter

Große Räume mit Platz für Inseln zur Unterstützung verschiedener Lernformen, Großräume mit mehreren Themenschwerpunkten

  • bauliche Veränderung - Mit baulichen Veränderungen können beispielsweise Zwischenwände, zu Gunsten eines größeren Raumes, eingerissen werden.
  • Flächenaufteilung - Sollten keine baulichen Veränderungen möglich sein, sollten die vorhandenen Flächen neustrukturiert werden.
  • Lerninseln - Lerninseln sind Bereiche innerhalb meist offener Raumkonzepte, die durch akustisch wirksames Mobiliar oder flexible Möbel abgschirmt sind. Dadurch bieten sie Rückzugsmöglichkeiten für intensive Gespräche oder Gruppenarbeit.
  • Neuausstattung - Um ein Raum-in-Raum Konzept umzusetzten sind Neuausstattung nötig.
  • Kompetenzentwicklung - Klassischer Frontalunterricht lässt sich in Raum-in-Raum Konzepten nicht realisieren, dementsprechend müssen sich Lehrende fortbilden und lernen feiere Unterrichtsformen anzuleiten.

Konkrete Umsetzungsbeispiele

  • Großraum - Ein Großraum bietet die Möglichkeit viele verschiedene Bereiche anzubieten und gleichzeitig aber eine hohe Transparenz zu gewährleisten, da alle Bereiche einsehbar sind.
  • Pufferzonen Zwischenräume - Raum-in-Raum Konzepte benötigen auch Zwischenräum und Pufferzonen zwischen den verschiedenen Räumen.
  • flexibel differenzierbar - Keine baulichen Beschränkungen die eine sich verändernde Aufteilung behindern.
  • flexibles Mobiliar - Dieses Mobiliar ist leicht verschiebar, umfunktionierbar und vielfältig.
  • Raumteiler aufstellen - Raumteiler können teilweise als zusätzliche Arbeitsfläche genutzt werden und schirmen Gruppen gleichzeitig optisch und akustisch ab.
  • Nischen - Die Bildung von räumlichen Nischen unterstützt die räumliche Aufteilung.
  • Zonierung - Siehe auch Pattern Zonierung
  • Verkehrszonen - Erschließungsräume dienen dazu den Zugang zu ermöglichen und können ihrerseits wieder als gestaltbare Zonen verwendet werden.

Umgebungskonzept Lehren und Lernen

Hintergrund dieses Design-Patterns sind folgende Aspekte des Umgebungsmodells Lehren und Lernen

  • bauliche Veränderungen
  • Flächenaufteilung
  • Kompetenzentwicklung
  • Lerninseln
  • Neuausstattung

Bewertungskriterien

Folgende Kriterien können zur Bewertung der Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen herangezogen werden und dienen als Indikatoren für eine erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Umsetzung.

  • Grad der Selbstbestimmung- Ort und Lernform
  • Struktur und Klarheit schaffen
  • Altbau vs. Neubau
  • Aussichtspflicht und Sichtbarkeit
  • Kommunikationsgrad
  • Zeitaufwand
  • Vielfalt

Verwandte Design-Patterns


Schema


Weiterführende Literatur

  • Kohlert, C. E., & Cooper, S. M. (2017). Space for Creative Thinking: Design Principles for Work and Learning Environments. München: Callwey. https://designbote.com/space-for-creative-thinking/
  • Krawitz, R. (2001). Multimediale Lerninseln im Klassenzimmer. Tagungsband edutain, 179-186.

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