S: Temporalität von Sprache [Kommunikation] (SS21)
„Verba volant, scripta manent“, sagten schon die sprichwörtlichen alten Römer*innen. Ferdinand de Saussure sagte:
„Das Bezeichnende, als etwas Hörbares, verläuft ausschließlich in der Zeit und hat Eigenschaften, die von der Zeit bestimmt sind […]. Dieser Grundsatz leuchtet von selbst ein, aber es scheint, daß man bisher versäumt hat, ihn auszusprechen, sicherlich, weil er als gar zu einfach erschien; er ist jedoch grundlegender Art und seine Konsequenzen unabsehbar […].“ (Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft)
Sprechen/Schreiben organisiert Zeichen in der Zeit und damit Zeit selbst. Die Kommunizierenden sind in diesem Prozess immer gemeinsam – wenngleich je und je unterschiedlich – engagiert. Hintergehen lässt sich dieser grundlegende, mediale Aspekt von Sprache nicht. Das Seminar exploriert diesen Aspekt im Hinblick auf die unterschiedlichen Dimensionen und Ausprägungen: So zum Beispiel im Hinblick auf die Flüchtigkeit des gesprochenen Wortes, im Hinblick auf dialogische Kommunikationsformen, die auf diverse Medientechniken zurückgreifen, im Hinblick auf die Synchronisierung von Erwartungen, im Hinblick auf die grammatiktheoretischen Implikationen, die die Zeitlichkeit von Sprache mit sich bringt (bspw. für die Syntax) u. a. m.
Teilnehmer ∙ innen: B_Ge__2, B_AA__2, B_AA__4, B_Ps__6, B_PW__4, B_PW__6, SELADe6