Literarische Formen, Stoffe und Motive im interkulturellen Vergleich: Außenseiter im Mittelalter
Teilnehmerkreis: M_GI_2, M_SM_2
Zeit / Raum: Di 11:30-13:00, 1/309 (A10.309)
Was ist ein Außenseiter? Wie und wodurch wird man zu einem? Wie handelt die Literatur über jene, die freiwillig oder auch unfreiwillig von der herrschenden Norm abweichen? Diese Fragen stehen im Zentrum des Seminars, das sich dem Außenseitertum in der vormodernen Literatur zuwendet.
Im Fokus des Seminars stehen drei Werke aus dem 12. und 13. Jahrhundert, die das Schicksal eines zum Außenseiter Gewordenen in ihr Zentrum stellen: Wir lesen von einem Findelkind, das Ritter zu werden begehrt und als christlicher Ödipus 17 Jahre auf einer Insel büßt. Wir erfahren von einem hochadeligen Ritter, der mit Aussatz geschlagen wird und einem Mädchen seine Rettung verdankt. Wir begleiten schließlich einen Bauernsohn, der zum Raubritter aufsteigt und erbarmungslos fällt.
Die hier vorgestellten Texte – der ‚Gregorius‘ und der ‚Arme
Heinrich‘ des Hartmann von Aue sowie der ‚Helmbrecht‘ von Werner dem
Gärtner – werden zu Beginn des Seminars in einem Reader
bereitgestellt. Die Anschaffung der Reclam-Ausgaben, die neben dem
mitthochdeutschen Text auch eine Übersetzung ins Neuhochdeutsche
bieten, wird gleichwohl empfohlen.
Veranstaltungsbeginn: 11.04.2023 (2. Vorlesungswoche)