Directed by Women
Auch heute nach über 125 Jahren Filmgeschichte, sind Frauen auf dem Regiestuhl immer noch deutlich unterrepräsentiert. So zeigt der 2020 von der USC Annenberg Inclusion Initiative veröffentlichte Bericht zu „Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit der Regisseure“ mit Blick auf die 100 Top-Filme 2019 auf, dass von den insgesamt 113 in dem Jahr verpflichteten Regisseur:innen nur ganze 10,6 % weiblich waren. Studiobetreiber protestieren oft, dass einfach nicht genug talentierte Filmemacherinnen zur Auswahl stünden. Sie irren sich.
Von A wie Akerman bis Z wie Zhao gibt das Seminar Directed by Women einen Überblick über das kreative Schaffen innovativer Filmemacherinnen der letzten Jahrzehnte. Neben preisgekrönten Veteraninnen wie Kathryn Bigelow, Jane Campion und Agnes Varda zählen dazu auch vielversprechende Nachwuchstalente wie Ana Lily Amirpour, Greta Gerwig und Céline Sciamma. Das dabei behandelte filmische Spektrum reicht von der Komödie bis zum Drama, von der Action bis zum Arthouse-Film. Im Rahmen von Referaten sollen die spezifischen Perspektiven dieser Regisseurinnen anhand ausgewählter Filme beleuchtet und deren Suche nach genuinen ästhetischen und dramaturgischen Ausdrucksformen unter Verwendung filmanalytischer Mittel herausgestellt werden. Dabei stellt das Seminar Fragen wie: Gibt es Indizien für den "weiblichen Blick" und welche Konsequenzen hat die weibliche Regiearbeit für das Produkt Film?
Neben einer regelmäßigen aktiven Teilnahme wird die Bereitschaft zur vorbereitenden Sichtung des Filmmaterials und zur kritischen Lektüre von Texten vorausgesetzt. Die Vorstellung und Vergabe der Referatsthemen erfolgt im Zuge der ersten Sitzung.