P. Boghossian „Fear of Knowledge“
„Das ist doch alles (sozial) konstruiert!“
Wer sich in den Geistes- oder Sozialwissenschaften bewegt, wird früher oder später einem solchen Ausspruch begegnen. Der Konstruktivismus erfreut sich bei Theoretiker:innen und Studierenden gleichermaßen großer Beliebtheit. Demnach ist das, was wir für weitgehend objektive Fakten halten, in Wirklichkeit gar nicht objektiv, sondern besteht lediglich aufgrund von sozialen Normen oder subjektiven Perspektiven.
Es mag überraschen, dass der Konstruktivismus in seiner geistigen Heimat, der Philosophie selbst, kaum Anklang findet. Zwar wird vielfach davon ausgegangen, dass einige Teilbereiche der Wirklichkeit sozial konstruiert sein könnten (z.B. was das Gender einer Person angeht oder welche materiellen Objekte einen Geldwert besitzen). Dass aber so gut wie alles sozial konstruiert sein könnte, glaubt kaum jemand. Wie kommt es dann, dass der Konstruktivismus innerhalb der Philosophie ein Nischendasein fristet, aber außerhalb der Philosophie ein so großer Hit ist?
In diesem Seminar werden wir deshalb uns mit einer Kritik des Philosophen Paul Boghossian am Konstruktivismus in seinem (kurzen, und sehr zugänglichen) Buch „Fear of Knowledge“ beschäftigen.
Das Seminar ist als Blockseminar in Präsenz geplant. Es wird an den folgenden drei Terminen jeweils ganztägig stattfinden: Freitag, 11.11.2022, Freitag 16.12.2022 und Freitag 27.01.2022 (eine Teilnahme an diesen Terminen wird vorausgesetzt). Näheres wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.
Literatur: Paul Boghossian, Fear of Knowledge. Oxford: Oxford University Press.