LEHRWERKSTATT...die digitale Lehrveranstaltung
Die Formulierung von LLZ dient vor allem der Transparenz über Erwartungen und Anforderungen des Studiengangs, ermöglichen Vergleichbarkeit und Anerkennung von andernorts erworbenen Kompetenzen. Sie ermöglichen Studierenden, ihre Leistungen anhand der LLZ einschätzen zu können.
Im Sinne des Constructive Alignment, die Grundlage hochschuldidaktischer Planungen, führt die Formulierung von und Ausrichtung an Lehr-Lernzielen (LLZ) zu folgenden Effekten:
- Auf Studiengangsebene: Ziel und Ausrichtung des Studiengangs sind klar definiert. Module und Veranstaltungen im Gesamten sind auf die Erreichung der LLZ auf Studiengangsebene ausgerichtet. Im Studiengang ist ein roter Faden erkennbar.
- Auf Modulebene: Da mittlerweile auf Modulebene geprüft wird, müssen auch hier LLZ der Veranstaltungen auf die LLZ des Moduls abgestimmt sein.
- Auf Ebene der Lehrveranstaltung: LLZ dienen hier insbesondere zur Orientierung von Lehrpersonen und Studierenden: Worauf werden die Studierenden in dieser konkreten Lehrveranstaltung befähigt? Wozu werden sie nicht hier, sondern in einer anderen Lehrveranstaltung befähigt?
Bevor Sie mit der Formulierung bzw. Überprüfung der LLZ Ihrer Veranstaltung beginnen, ist ein Blick auf die LLZ des Studiengangs und Moduls notwendig:
- Welche Lernziele sind in der Studienordnung und der Modulbeschreibung festgelegt?
- Welche Module gehen der eigenen Lehrveranstaltung im Modulverlauf voraus?
- Für welche Module wird das Absolvieren der eigenen Lehrveranstaltung vorausgesetzt?
Führen Sie sich anschließend die wichtigsten Kernpunkte Ihrer Lehrveranstaltung im Modul vor Augen:
- Welche Lernziele sollen Ihre Studierenden nach Abschluss der Veranstaltung erreicht haben?
- Wie ist die Prüfung gestaltet, in der die Lehr-Lernziele überprüft werden?
- Wie muss ich daraufhin meine Lehre gestalten (Lehr-Lernformen)?
Eine Grobplanung Ihrer Lehrveranstaltung mit einem Überblick über die einzelnen Themen und die damit verbundenen LLZ helfen Ihnen bei der detaillierten Feinplanung einzelner Sitzungen. Für die Studierenden ist die Grobplanung ein wichtiger Bestandteil der inhaltlichen Vorbereitung auf die Lehrveranstaltung.
Soweit der Blick auf Ihre Lehrveranstaltung in der bisherigen Umsetzung. Nun stehen Sie vor der Herausforderung, Ihre Lehrveranstaltung digital umzusetzen. Müssen Sie Lehr-Lernziele anpassen? Die folgenden Punkte beziehen sich auf die LLZ für Ihre Gesamtveranstaltung sowie für alle enthaltenen Sitzungen.
- Gehen Sie jedes Lehr-Lernziel durch: Ist es den Studierenden möglich, es auch digital zu erreichen?
- Wie haben Sie es den Studierenden bisher ermöglicht, die LLZ zu erreichen? Sind nun ergänzende oder ersetzende Angebote notwendig, damit die LLZ erreicht werden können?
- Durch welche Fragestellungen, Materialien, Beratungsangebote Ihrerseits, zu bearbeitende Aufgabenstellungen oder abzugebende Leistungen können Sie die LLZ-Erreichung fördern?
- Beziehen Sie nun auch Ihre Überlegungen aus der Analyse von Zielgruppe und Rahmenbedingungen mit ein: Welche der o.g. Unterstützungsangebote sind möglich?
- Gegebenenfalls müssen LLZ angepasst werden. Nutzen Sie hierzu die unten aufgeführten Formulierungshinweise sowie die Verbenlisten in den unten aufgeführten Literaturhinweisen.
Hierbei hilft Ihnen die angefügte Tabelle zur Grob- und Feinplanung Ihrer Lehrveranstaltung. Diese können Sie auch im weiteren Planungsverlauf zur Methoden- und Medienplanung verwenden.
Verwendete und weiterführende Literatur:
Nexus (2015): Lernergebnisse praktisch formulieren. In: Nexus Impulse für die Praxis (2). URL: https://www.hrk-nexus.de/fileadmin/redaktion/hrk-nexus/07-Downloads/07-02-Publikationen/Lernergebnisse_praktisch_formulieren_01.pdf
TU München, Pro Lehre (2017): Handreichung zum kompetenzorientierten Prüfen. Schritt 1. URL: https://www.lehren.tum.de/fileadmin/w00bmo/www/Downloads/Themen/Pruefungen/Handreichungen_kompetenzorientiert_Pruefen.pdf
Gundermann, A. (2016). Lernziele und Lernergebnisse. Abgerufen von https://www.die-bonn.de/wb/2016-lernziel-01.pdf
Anmerkung: In diesen Dokumenten finden Sie weitere Hilfen sowie "Verbenlisten" zur Formulierung von LLZ. Für eilige Lesende: Nexus (2015), S. 5; TU München (2017), S. 7.