LEHRWERKSTATT...die digitale Lehrveranstaltung

Lernstopp digital

Was ist das? Der Lernstopp ist eine Methode, um die Konzentration der Studierenden besonders während längerer, synchroner Lehrveranstaltungen wieder zu fokussieren und die Motivation durch gezielte Pausensetzung zu erhöhen.


Wie sieht das genau aus? Durch gezielte Anweisungen werden die Studierenden angeregt, sich in während kurzer Vortragspausen nicht abzulenken, sondern sich mit dem gerade Gehörten auseinanderzusetzen. Lernstopps bieten den Studierenden die Möglichkeit Denkprozesse auszuführen, die während eines Vortrags unterbrochen werden. Zusammenhänge zum Vorwissen werden klar und Unklarheiten werden bewusst gemacht. Dafür ist bereits die alleinige Unterbrechung eines Imputs für wenige Minuten eine gute Gelegenheit.


Welche Vorteile hat das? Die Methode Lernstopp wird unterschiedlichen Lernstilen gerecht und beugt Ermüdungserscheinungen vor. Das Gehörte wird kurz rekapituliert, sodass ein Blick auf das große Ganze geworfen werden kann und die Details mit bereits vorhandenem Wissen in Verbindung gebracht werden. Dadurch gewinnt das Wissen an Struktur und wird gefestigt.


Wie nutze ich die Methode? Denk-Stopp: Die Studierenden werden aufgefordert, über eine Frage nachzudenken. Diese könnte zum Beispiel lauten:

  • Wie könnte man den bisherigen Vortrag in wenigen Sätzen zusammenfassen?
  • Welcher rote Faden zieht sich durch den bisherigen Vortrag?
  • Mit welchem Beispiel könnte man das eben gehörte illustrieren?

Es können pro 45 Minuten zwei bis drei Lernstopps eingelegt werden. Bei ungenauen Anweisungen kann es zu Unruhe kommen. Deswegen sollte die Aufgabenstellung für den Lernstopp im Voraus formuliert sein und sich sinnvoll in den Vortrag eingliedern.


Welche Varianten gibt es?

  • Schreib-Stopp: Sie fordern die Studierenden auf eine kurze Zusammenfassung des gehörten zu formulieren, Fragen oder Notizen zum Vortrag aufzuschreiben, Beispiele zu den behandelten Inhalten zu finden oder Ähnliches.
  • Zeichen-Stopp: Hier werden die erlernten Inhalte visualisiert. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie beispielsweise:
  1. eine Mindmap anfertigen oder eine begonnene Mindmap ergänzen
  2. die Elemente des behandelten Sachverhalts in einer Skizze zusammenführen
  3. ein Assoziationsbild zum Gehörten erstellen
  • Fortsetzungsaufgabe: Mit jeder Lehrveranstaltung können die Studierenden beispeislweise die einmal begonnene Mindmap oder andere Visualisierungsform, eine Zusammenfassung o.ä. weiter ergänzen. Auch als Fortsetzungsaufgabe für mehrere Gruppen kann der Lernstopp genutzt werden. Beispielsweise können Sie die Studierenden auffordern, Fragen auf Zettel zu schreiben und anschließend neu zu verteilen und gegenseitig zu beantworten.