Im Folgenden präsentieren wir Ihnen zentrale Verbundvorhaben, die von mehreren sächsischen Hochschulen durchgeführt und wissenschaftlich durch den Arbeitskreis E-Learning der LRK Sachsen begleitet wurden oder aktuell begleitet werden. Zudem stellen wir Vorhaben vor, die von der Geschäftsstelle des Arbeitskreises E-Learning im Interesse aller sächsischen Hochschulen bearbeitet werden.
Bedarfserhebung zentraler E-Learning-Infrastrukturen in Sachsen
Die als Vorlaufstudie konzipierte Erhebung verfolgt das Ziel, den Bedarf an zentralen E-Learning-Infrastrukturen in Sachsen systematisch zu erfassen und darauf aufbauend konkrete Handlungsempfehlungen für hochschulübergreifende Lösungen ableiten zu können. Ausgangspunkt sind Erkenntnisse aus mehreren Befragungen von Hochschulleitungen und Lehrenden. Diese zeigen, dass sich die Digitalisierung der Lehre in verschiedenen Bereichen unterschiedlich stark etabliert hat: Während bestimmte Tools bereits zum Standard gehören, befinden sich andere noch in der Erprobungsphase. Die Vorlaufstudie greift diese Befunde auf und setzt sich zum Ziel, ein Erhebungsinstrument zu entwickeln, das regelmäßig die spezifischen Bedarfe an sächsischen Hochschulen ermittelt. Dies wird in zwei getrennten Projektbausteinen umgesetzt. Das erste Modul umfasst die Entwicklung eines standardisierten Instruments zur Erhebung von Infrastrukturbedarfen im Bereich E-Learning und E-Teaching. Besonderes Augenmerk liegt auf der Priorisierung von Maßnahmen, um anstelle kleinteiliger Insellösungen einheitliche und hochschulübergreifende Infrastrukturbedarfe zu identifizieren. Das zweite Modul widmet sich – auf Basis einer Evaluation des Einsatzes von KI-Generatoren in der Lehre – der Identifikation konkreter Bedarfe. Die auf unterschiedlichen Lizenzierungsmodellen basierenden KI-Dienste entwickeln sich derzeit sehr dynamisch und werden von Lehrenden stark nachgefragt. Auf Grundlage einer Befragung zufällig ausgewählter Nutzerinnen und Nutzer werden daraus konkrete Handlungsempfehlungen für die Anschaffung und den Einsatz von KI-Lizenzen oder ‑Diensten in der Lehre abgeleitet. Im Zuge dessen wird auch erhoben, inwieweit Weiterbildungsmaßnahmen die angestrebte technologische Entwicklung begleiten sollten.
Erhöhung der Breitenwirksamkeit der Angebote der sächsischen E-Learning-Landesinitiative „Bildungsportal Sachsen“
Das Ziel des Vorhabens „Erhöhung der Breitenwirksamkeit der Angebote der sächsischen E-Learning-Landesinitiative „Bildungsportal Sachsen“, unter der Leitung der Geschäftsstelle des Arbeitskreises E-Learning der LRK Sachsen, ist es, die aktuelle Öffentlichkeitsarbeit des Arbeitskreises zu untersuchen und zu bewerten. Dabei wurden Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Kommunikationsstrategie erarbeitet und Schritte zur Umsetzung eingeleitet, um damit die Breitenwirksamkeit der Angebote der sächsischen E-Learning-Landesinitiative „Bildungsportal Sachsen“ nachhaltig zu verbessern.
Zu diesem Zweck wurde am 20.08.2024 eine Online-Umfrage durchgeführt, um die Effektivität der bestehenden Kommunikationsstrategie zu untersuchen. Zusätzlich wurde durch die externe Kommunikationsberatung Lots* Gesellschaft für verändernde Kommunikation Online-Einzelinterviews mit ausgewählten Vertreterinnen und Vertretern der definierten Zielgruppen durchgeführt.
Der Bericht skizziert einen einheitlichen Kommunikations-Baukasten für den AK E-Learning. Er ordnet den Arbeitskreis strategisch ein, definiert für jede Zielgruppe prägnante Kernbotschaften und verdichtet sie zu Mission Statement und Slogan. Er legt fest, über welche Kanäle diese Botschaften ausgespielt werden können, welche Maßnahmen pro Handlungsfeld umgesetzt werden können und mit welchen KPIs Reichweite, Engagement und Qualität überprüft werden können. Checklisten, Textbausteine und Templates geben einen gemeinsamen Referenzrahmen für eine konsistente und wirkungsorientierte Kommunikation. Zugleich dient der Baukasten als Arbeits- und Diskussionsgrundlage, auf dessen Basis der Arbeitskreis sämtliche künftigen Kommunikationsprioritäten abstimmen, Maßnahmen beschließen und die Strategie iterativ weiterentwickeln kann. Das Vorhaben wird vom SMWK finanziell unterstützt, die Laufzeit beträgt 24 Monate (01.01.2024 bis 31.12.2025).
Vorstudie zur OER-Initiative sächsischer Hochschulen
Die OER-Vorstudie untersuchte die Bedarfe, Anforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten zur Initiierung und Durchführung einer Open Educational Resources (OER)-Initiative der Hochschulen in Sachsen. Sie setzte sich aus einer Analyse einschlägiger Fachliteratur und bereits bestehender OER-Netzwerke anderer Bundesländer zur Identifikation von Schlüsselfaktoren für eine solche OER-Initiative und einer delphigestützten Szenarioanalyse zusammen. Im Rahmen der Szenarioanalyse mit mehrstufiger Befragung von Expert:innen und Bedarfserhebungsworkshops wurden geeignete Umsetzungsvarianten für den nachhaltigen Einsatz von OER in Sachsen entwickelt, eingeschätzt und priorisiert. Sie dienen als Bewertungs- und Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Strategieentwicklung in Bezug auf OER in Sachsen. Die Vorstudie wurde von der Hochschuldidaktik Sachsen in Kooperation mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und dem Arbeitskreis E-Learning der Landesrektorenkonferenz Sachsen im Zeitraum vom 01.02.2023 bis 31.07.2024 durchgeführt. Weitere Informationen und die Ergebnisse der OER-Vorstudie finden sich auf der Webseite der Hochschuldidaktik Sachsen.
D2C2 mit dem Teilprojekt „Digital Turning Point: Digitales Prüfen“
Digitalisierung in der Hochschullehre disziplinspezifisch im Austausch mit Lehrenden und Studierenden weiter zu entwickeln, steht im Fokus des von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre im Zeitraum 08/2021 bis 12/2025 geförderten Projektes „Digitalisierung in Disziplinen Partizipativ Umsetzen :: Competencies Connected (D2C2)“. Am Arbeitskreis E-Learning der Landesrektorenkonferenz Sachsen ist das Teilvorhaben „Digital Turning Point: Digitales Prüfen (DTP:DP)“ beheimatet. Ziel dieses Projektschwerpunktes ist es, klare Handlungsempfehlungen herauszuarbeiten und Strukturen zu beschreiben, die es erlauben, digitales Prüfen nachhaltig in der Hochschullehre zu etablieren. Gemeinsam mit Beteiligten der Hochschullehre nähert sich das Teilprojekt rechtlichen, technischen und organisatorischen Fragen rund um das Thema digitale Prüfungen. Im Vordergrund steht dabei der Einklang von technischer Handhabung und didaktischer Einbettung. Weitere Informationen zum Gesamtprojekt D2C2 sowie zum DTP:DP finden sich auf der Webseite der Hochschuldidaktik Sachsen.
Digitale Hochschulbildung in Sachsen (DHS)
Das Verbundprojekt „Digitalisierung der Hochschulbildung in Sachsen (DHS)“ wurde in Kooperation der Hochschuldidaktik Sachsen und des Arbeitskreises E-Learning der LRK Sachsen im Zeitraum 01.07.2019 bis 30.06.2025 bearbeitet und mit einem Gesamtvolumen von 4,45 Mio. Euro durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) finanziell unterstützt. Ziel des Vorhabens war die Unterstützung bei der Umsetzung der im Jahr 2018 verabschiedeten landesweiten Strategie zur Digitalisierung in der Hochschulbildung und der Transformation von Studium und Lehre im Kontext der Digitalisierung gemäß den Strategien der beteiligten Partnerhochschulen. Um Innovationen im Bereich des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien in Sachsen zu entwickeln, umzusetzen und aktiv in die Breite zu tragen, benötigen die in der Lehre tätigen Akteur:innen zeitliche Freiräume, Expertise und finanzielle Ressourcen. Entsprechend agierte der Verbund innerhalb der drei Handlungslinien „Digital Fellowships“, „Digital Workspaces“ und „Digital Change Agents“. Weitere Informationen zum Verbundprojekt finden sich in einem Blog-Beitrag der Hochschuldidaktik Sachsen. Einen detaillierten Einblick in weitere Projekterfahrungen und -ergebnisse sowie Zugang zu den im Projekt entstandenen nachnutzbaren Materialien erhalten Sie im OPAL-Kurs „Digitale Hochschulbildung in Sachsen (DHS)“.
tech4comp – Personalisierte Kompetenzentwicklung durch skalierbare Mentoringprozesse
Der Forschungsverbund tech4comp setzt sich seit dem 1. Oktober 2018 mit der Frage auseinander, wie der Kompetenzerwerb einer höheren Anzahl Studierender in ausgewählten Fachbereichen (Testbeds) an Hochschulen mittels hybrider, technologiegestützter Lernumgebungen mentoriell begleitet werden kann. Dazu forschen acht Standorte, darunter die Universität Leipzig, die TU Dresden, die TU Chemnitz und die HTWK Leipzig, bundesweit in interdisziplinären Teams zu Fragen der didaktischen Konzeption, zu organisationalen Gelingensbedingungen und technischen Voraussetzungen sowie Entwicklungsmöglichkeiten im Kontext technikgestützter Lernprozessbegleitung. Der Verbund wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen zum Projekt sind auf der Webseite tech4comp verfügbar.
OERsax – BMBF-Verbundprojekt zur Etablierung von OER im sächsischen Hochschulraum
OERsax wurde als Verbundprojekt vom 01.01.2017 bis 30.06.2018 im Rahmen der Förderlinie OERinfo des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bearbeitet. Beteiligt waren die Technische Universität Dresden, die Technische Universität Bergakademie Freiberg sowie die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. Weitere Partner waren das Hochschuldidaktische Zentrum Sachsen, der Arbeitskreis E-Learning der LRK Sachsen, Universitätsbibliotheken u.a. Ziel des Vorhabens war die Erschließung und Etablierung von sogenannten freien Bildungsmaterialien (Open Educational Resources, kurz OER) für den sächsischen Hochschulraum. Das Verbundprojekt OERsax war interdisziplinär und problemorientiert angelegt und setzte direkt bei den Fragen, Problemen und Bedürfnissen von Lehrenden, Studierenden und des Verwaltungspersonals an. Einige der Projektergebnisse finden Sie bei uns unter Open Educational Resources.
eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen
Das „eScience – Forschungsnetzwerk Sachsen“ wurde als Verbundprojekt aller sächsischen Hochschulen unter Federführung der Technischen Universität Dresden, der Technischen Universität Bergakademie Freiberg sowie der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig durchgeführt. E-Science steht dabei für „Electronic Science“ und beschreibt die unterschiedlichen Forschungs- und Entwicklungsfelder im Kontext des Aufbaus und der Nutzung von Computertechnologien in der wissenschaftlichen Forschung. Gefördert wurde das Projekt durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) im Zeitraum 01.10.2011 bis 31.12.2014. Ziel des eScience – Forschungsnetzwerks war die Verknüpfung und Weiterentwicklung bestehender E-Science-Forschungsaktivitäten im Freistaat Sachsen durch die Implementierung gemeinsamer Standards. Darüber hinaus zielten die Projektaktivitäten auf die Schaffung eines vertieften Verständnisses der Rahmenbedingungen und Potentiale einer zunehmend vernetzt und kooperativ arbeitenden digitalen Wissenschaft. Zur Gewährleistung exzellenter, innovativer und nachhaltiger Forschung wurden im eScience -Forschungsnetzwerk Sachsen drei Forschungscluster an drei sächsischen Hochschulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten etabliert. In jedem Cluster forschten bis zu fünf Projekte parallel. Verbunden wurden die Einzelvorhaben über eine Plattform. Diese vernetzt als virtuelle Forschungsumgebung Forscherinnen und Forscher und ermöglicht den Zugang zu digitalen Forschungstools ebenso, wie das Teilen von Daten oder die gemeinsame Arbeit an Texten. Darüber hinaus dient die Plattform auch der themenbezogenen öffentlichen Information anderer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, interessierter Unternehmen und politischer Institutionen.
Q2P – Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der postgradualen Weiterbildung
Mit dem im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten Projektvorhabens Q2P – Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der postgradualen Weiterbildung (Laufzeit: 01.10.2009 bis 30.09.2014) wurden Unterstützungsleistungen im Bereich des Einsatzes digitaler Medien für Akteure der postgradualen Weiterbildung etabliert und institutionalisiert. Zielstellung des Projektes unter der Federführung der Technischen Universität Dresden war insbesondere die Effizienz- und Qualitätssteigerung des Medieneinsatzes innerhalb von postgradualen Weiterbildungsangeboten. Durch strategische Beratungen und die Bereitstellung eines spezifisch abgestimmten Leistungsangebotes im Bereich der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements wurden Weiterbildungsakteure (insbesondere ESF-Antragsteller des Förderschwerpunktes „Postgraduale Bildungsangebote“) in den einzelnen, ggf. auch vorgelagerten, Projektphasen der Medienkonzeption und -nutzung unterstützt.
Q2P leistete einen wichtigen Beitrag, den Erfahrungstransfer zwischen Lehrenden bezüglich des Einsatzes mediengestützter Lehrmethoden in der akademischen Aus- und Weiterbildung zu unterstützen. Hierfür wurden Erfahrungsberichte von sächsischen E-Learning-Akteur:innen erstellt, die Einblicke in den Alltag von E-Learning-Anwender:innen liefern und wertvolle Hinweise für die eigene E-Learning-Praxis geben.
SECo – Sächsisches E-Competence-Zertifikat
Ziel des vom Europäischen Sozialfonds (ESF) im Zeitraum 01.02.2009 bis 31.12.2011 geförderten Projektes war es, ein umfassendes Weiterbildungsangebot für kleine und mittelständische Unternehmen in der Wirtschaftsregion Sachsen zu schaffen, um deren Bildungsangebote effektiver und qualitativ anspruchsvoller zu gestalten. Das unter Federführung der Universität Leipzig initiierte Kooperationsprojekt von neun sächsischen Hochschulen war regional in drei Clustern organisiert (Chemnitz, Dresden, Leipzig). In dem Gemeinschaftsprojekt wurden standardisierte E-Learning-Module erstellt, welche Medien-, Lehr-, Lern- und Fachkompetenzen im E-Learning-Bereich vermitteln. Sie leisten somit einerseits einen wichtigen Beitrag zum lebenslangen Lernen und fördern andererseits die Fähigkeit der Unternehmen die eigenen Mitarbeiter/-innen weiterzubilden. Sämtliche Module sind unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Die SECo-Lernmodule sind frei über die sächsische Lehr-/Lernplattform OPAL abrufbar.