„Neue Musik“ im multimedialen Gehörbildungsprogramm Orlando

Orlando ist ein multimediales, interaktives Gehörbildungsprogramm, das dazu dient, Musik aus unterschiedlichen Epochen, Gattungen und Stilen durch das Hören besser zu verstehen. Das Programm besteht aus interaktiven Aufgaben, zahlreichen Klangbeispielen und einem umfangreichen Glossar und zeichnet sich durch verschiedene musikanalytische Zugänge, Aufgabentypen und didaktische Prozesse aus. Für das bereits vorhandene Programm wurde ein weiteres Lernmodul im Bereich der Musik des 20. Jhd. (Neue Musik) unter Einbeziehung neuer didaktischer Aufgabentypen entwickelt. Diese Musik stellt große didaktische Herausforderungen in ihrer Vermittlung, denn seit Beginn des 20. Jhd. treten verschiedene neue Strömungen in der damaligen Musikwelt auf, welche die üblichen höranalytischen Verfahren und Möglichkeiten der Wahrnehmung übersteigen. Die neuen Lernmodule für Orlando werden mit neuen Lösungsstrategien in einem bis jetzt wenig beachteten Bereich der Hörerziehung eine Lücke schließen.
Das Endprodukt des dieser Lernmodule sind 15 Lernmodule im Bereich der Musik des 20 Jahrhunderts. Sie bestehen aus Klavierstücken aus dem Mikrokosmos von Béla Bartók und konzentrieren sich auf neu-modale und polymodale Kompositionstechniken. Die Lernmodule sind in aufsteigendem Schwierigkeitsgrad angeordnet. Glossareinträge unterstützen die Hörvorgänge durch gezielte Informationen zur Struktur. Die Klavierstücke für die Lernmodule wurden von einer Meisterschülerin der Klavierabteilung der Hochschule für Musik Dresden eingespielt und im Tonstudio der Hochschule in höchster Qualität aufgenommen. Die ansprechende grafische Umstellung und Digitalisierung erfolgte durch die Firma Fahnauer Grafik_Web_Print.

Details

Projektträger

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK)

Lessons Learned

Was lief gut im Projektverlauf?

Das Projekt verlief nach Plan und ohne nennenswerte Probleme. Umfang und Inhalt wurden im Vorfeld sondiert, sodass die Arbeiten am Projekt innerhalb des Projektzeitplans realisiert werden konnten.

Traten unerwartete Schwierigkeiten auf? Wenn ja, welche?

Eine kleine Schwierigkeit trat dadurch auf, weil das Tonstudio in der Projektzeit überholt wurde. Dadurch konnten wir erst Anfang Juni die Klangbeispiele aufnehmen. Um die Zeit zu überbrücken haben wir die einzelnen Aufgaben mit "Dummies" versehen (digitales Klangmaterial), die wir später durch die echte Aufnahmen ersetzt haben. Dadurch entstand ein minimaler Mehraufwand, der aber durch die für solche Fälle angemessene Zeitplanung aufgehoben worden ist.

Was würden Sie aus Ihren Erfahrungen heraus für ähnlich angelegte Projekte empfehlen?

Bei der Zeitplanung für eventuelle Verzögerungen Acht geben. Die Terminkette weit im Voraus mit allen Beteiligten Mitarbeitern und Institutionen festlegen.

Nachnutzungsmöglichkeiten

Orlando ist ohne Anmeldung und Registrierung für alle kostenlos nutzbar. Das Programm wird bereits an der Hochschule für Musik Dresden von Studierenden und Lehrenden genutzt. Auch im ganzen Deutschsprachigen Raum wird das Programm von Studierenden und Lehrenden gebraucht. Wir hoffen, dass die neue Lernsequenz "Neue Musik für das multimediale Gehörbildungsprogramm Orlando" zu einer erhöhte und verbesserte Nutzung des Programms beitragen wird. Weitere Lernsequenzen, z. B. "Die Oper" und "Musik für Film" sind bereits in der Planungsphase.

Weitere Informationen

Projektzeitraum: 01.07.2020 bis 31.08.2020

Weiteres

Ich möchte mich herzlich bei dem Bildungsportal Sachsen und vor allem bei Frau Jana Riedel und den anderen Mitarbeitern der digitalen Hochschulbildung in Sachsen für die Möglichkeit diese Lernsequenz zu realisieren bedanken. Auch bei der Hochschulleitung der Hochschule für Musik Dresden, bei Frau Claudia Syndram (Leiterin der Stabstelle Strategische Hochschulentwicklung), Frau Inka Flügel (Dezernat Finanzen) und Herrn Martin Voigt (Dezernent Organisation/Liegenschaften/IT) für die freundlichen Unterstützung bei der Antragsstellung und Durchführung des Projekts möchte ich mich sehr bedanken. Für eine sehr schöne und produktive Zusammenarbeit bei den Aufnahme-Sessions im Tonstudio der Hochschule für Musik Dresden bedanke ich mich ganz herzlich bei Herrn Peter Vanselow (Tonmeister) und Frau Inhye Park (Pianistin). Ich bin auch der studentischen Hilfskraft, Herrn Max Große, für seine umsichtige Korrekturarbeiten und Assistenz zu Dank verpflichtet. Last but not least hat die Firma Fahnauer Grafik_Web_Print und speziell René Perthen für die tolle grafische Umsetzung und Digitalisierung ein großes Dankeschön verdient.

Kontakt

Prof. Dr. John Leigh

Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden

john.leigh@mailbox.hfmdd.de

https://www.hfmdd.de/Orlando/