DiNeS – Digitales Netzwerk Sachsen – Grundschuldidaktik Mathematik
Die Ausbildung von Studierenden im Grundschullehramt Mathematik steht vor der großen Herausforderung einer diversen Studierendenschaft. Zudem müssen die Lehrenden das Spannungsfeld zwischen einer soliden theoretischen Grundausbildung sowie dem nötigen Praxisbezug bedienen.
Das Projekt DiNeS stellt einen Fundus digitaler Inhalte in verschiedenen Formaten bereit, um Lehrende in der Gestaltung adaptiver Lehr-Lern-Szenarien und Studierende in den Selbstlernphasen durch verschiedene Formate zum selben Inhalt je nach Lerntyp bestmöglich zu unterstützen.
Damit nehmen die Lehrenden an den jeweiligen Standorten, insbesondere die Fellows, eine Vorreiterrolle für eine standortübergreifende fachdidaktische Vernetzung ein.
Im Projekt wird der DiNeS-OPAL-Kurs zunächst nach Universitäten und Modulen strukturiert und beinhaltet schließlich alle bereits erstellten und überarbeiteten digitalen Lehr- und Lernmittel. Diese Inhalte werden auf einzelnen Modulseiten aufgeschlüsselt sowie standortübergreifend unter Einsatz gängiger HTML-Strukturen verlinkt. Hierbei werden alle Medien, wie Lernvideos, H5P-Inhalte, Podcasts, Aufgabensammlungen (ONYX), Lesetexte mit Aufträgen, Linksammlungen etc. aller drei Standorte in den OPAL-Kurs implementiert. Eine Feedbackfunktion soll für konstante Evaluationsmöglichkeiten innerhalb des Projekts sorgen.
Details
Projektträger
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK)
Lessons Learned
Was lief gut im Projektverlauf?
Positiv ist zu vermerken, dass sich eine enge Kooperation mit reichhaltigen Austauschmöglichkeiten zwischen den Standorten Chemnitz, Dresden und Leipzig entwickelt hat.
Zudem hat sich gezeigt, dass sehr viele digitale Materialien an den verschiedenen Standorten bereits vorhanden waren, die als Grundlage für das standortübergreifende Portal genutzt werden konnten.
Welche Herausforderungen ergaben sich bei der Projektdurchführung?
Insbesondere die Qualitätskontrolle der vielfältigen Materialien war bzw. ist eine sehr große Herausforderung. Viele der gesichteten Materialien sind zu Beginn der Corona-Pandemie aufgrund der kurzfristigen Umstellung auf eine ausschließlich digitale Lehre unter Zeitdruck entstanden, so dass hier trotz guter Anlagen einiger Nachbesserungsbedarf zu verzeichnen ist.
Traten unerwartete Schwierigkeiten auf? Wenn ja, welche?
Das vorhandene Material erwies sich als sehr umfangreich und auch sehr vielfältig in Inhalt und Gestaltung bzw. digitalem Format. Diese Vielfalt ist durchaus begrüßenswert, hat aber im Hinblick auf die Sichtung und geeignete Sortierung bzw. der geplanten Querverweise innerhalb des Kurses eine große Herausforderung ergeben, die sich im sehr begrenzten Projektzeitraum nicht wirklich befriedigend lösen ließ.
Was würden Sie aus Ihren Erfahrungen heraus für ähnlich angelegte Projekte empfehlen?
Mit Blick auf den Umfang der Materialien und der doch sehr unterschiedlichen Gestaltung der Studienpläne trotz gemeinsamer Grundlage (LAPO) wäre es sinnvoll, zunächst einen stärkeren inhaltlichen Fokus zu legen und demnach das Projekt zu Beginn nicht ganz so breit anzulegen.
Nachnutzungsmöglichkeiten
Möglichkeiten der Nachnutzung und Verstetigung ergeben sich durch eine konsequente Nutzung der erstellten digitalen Lehr- und Lernmittel sowohl durch Studierende als auch durch Dozierende der unterschiedlichen Standorte. Auch weiterhin werden unabhängig vom Projekt digitale Materialien entstehen, die die universitäre Lehre anreichern werden. Solche Materialien können zugleich auch dem OPAL-Kurs hinzugefügt werden. Dadurch entsteht eine stetig wachsende Lehr- und Lernmittelsammlung.
Als sinnvoll erscheint ein Folgeprojekt, in dem die Materialien als OER angelegt werden und damit standortunabhängig genutzt werden können. Diese Projektidee wurde noch nicht realisiert.
Weitere Informationen
Weiteres
Anmerkung zum Visualisierungsgrad: Insbesondere der Punkt "Virtualisierung" bezieht sich hier v.a. auf das zur Verfügung gestellte digitale Lehr- und Lern-Material für die Selbstlernphasen von Studierenden. Ob Lehrende das Material zur Anreicherung ihrer Präsenzlehre nutzen, liegt in der jeweiligen Verantwortung der Dozierenden. Es sei an dieser Stelle betont, dass die im Rahmen des Projekts entstandenen Produkte ein 'Angebot' sowohl für Lehrende als auch Studierende darstellen und nicht verpflichtend eingesetzt werden müssen.
Kontakt
Prof. Dr. Birgit Brandt
Technische Universität Chemnitz, Zentrum für Lehrerbildung
birgit.brandt@zlb.tu-chemnitz.de
0371 531-36156
https://www.tu-chemnitz.de/zlb/professuren/grundschuldidaktik_mathe.php#inhaber
Dr. phil. Susanne Wöller
Technische Universität Dresden
0351 463-34038
https://www.tu-dresden.de/gsw/ew/die-fakultaet/beschaeftigte?profil=W%C3%B6ller_Susanne
Julchen Brieger
Technische Universität Chemnitz, Zentrum für Lehrerbildung