Digitales Bauen Neu Begreifen – Fakultäts- und Studiengangsübergreifende Projektbasierte Lehre

Bauwerke werden von interdisziplinären Teams erstellt. Eine neue Methodik des kollaborativen Arbeitens (BIM – building information modelling) hat sich in der Praxis etabliert. An den Hochschulen werden die Studierenden aber immer noch in separaten Studienprogrammen ausgebildet.
Deshalb fokussiert das Vorhaben auf die Einrichtung eines projektzentrierten Lehr-Lernszenarios für Studierende des Bauingenieurwesens und der Architektur zum Erwerb von methodischen Grundlagen und komplementären Fertigkeiten im Bereich BIM. Im Sommersemester angefertigte Entwurfsarbeiten sollen im Wintersemester von einem Team aus Bauingenieur- und Architekturstudenten unter maximaler Nutzung digitaler Lehr-Lernumgebungen gemeinsam weiterbearbeitet werden. Begleitende Video-Tutorials und komplementäre Lernfortschrittskontrollen sollen das fachübergreifende, selbstbestimmte Lernen fördern. Masterstudenten festigen ihre Managementkompetenzen und tragen mit ihren Praxiserfahrungen zum peer-assited learning bei.

Details

Projektträger

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK)

Lessons Learned

Was lief gut im Projektverlauf?

Kompetenzen der Studierenden, die selbstverständliche Anwendung der Werkzeuge und die projektbezogene Kollaboration in BIM-System /-programmen

Welche Herausforderungen ergaben sich bei der Projektdurchführung?

Die Gruppenbildung zwischen den Studierenden der beiden Fächer erfolgte nicht spontan interdisziplinär. Die Studierenden hatten die Tendenz eher im eigenen Fach Projektpartner für das didaktische Beispielprojekt zu suchen.

Traten unerwartete Schwierigkeiten auf? Wenn ja, welche?

1: Studierende meldeten sich zunächst an und bereits nach kurzer Zeit wieder ab. Im Verlauf musst der geplante Umfang (hinsichtlich der Beispielprojekte und der Anzahl der interdisziplinären studentischen Teams) angepasst werden.
2: Für einige Bauprojekte war es schwierig, Daten zu erhalten bzw. verwenden zu dürfen.
3: Fluktuationen des Personals, es war zunehmend schwierig, SHK/WHK zu finden.

Was würden Sie aus Ihren Erfahrungen heraus für ähnlich angelegte Projekte empfehlen?

Neben den Zeiten für Lehrveranstaltungen sollten auch Zeitfenster für die studentische Kollaboration im Vorfeld abgestimmt werden. Projektbearbeitung benötigt Zeit und es sollten über die Stundenpläne bei verschiedenen Studiengänge hierfür Freiräume/Freizeiten vereinbart werden, die gegenseitig möglich sind.

Weitere „Lessons-Learned“:

Die TU Dresden braucht eine Moduldatenbank, um gemeinsame Lehrangebote besser abstimmen und die Anforderungen integrieren zu können.
Für das Projekt mussten ein Architekturmodul und ein Bauingenieurmodul jeweils "zurecht-gebogen" werden, um daraus eine gemeinsame Lehre zu machen.

Nachnutzungsmöglichkeiten

Die Lehrangebote "BIM" / "Digitales Bauen" bestehen fort.
In der Neufassung der Studiendokumente Architektur konnte ein BIM-Modul eingebracht werden, das der Durchführung entspricht.
Die erarbeiteten digitalen Lehrmaterialien werden in dem unter "Produkte" benannten OPAL-Kurs weiterverwendet.

Weitere Informationen

Weiteres

Das Projekt hat gute Anreize zum Strukturieren geplanter Lehre gegeben.
Leider waren die Begleitveranstaltungen oft zu Zeiten, an denen die persönliche Teilnahme eingeschränkt oder nicht möglich war.

Kontakt

Dr.-Ing. Cornelia Grohmann

Technische Universität Dresden

cornelia.grohman@tu-dresden.de

0351 463-32797

https://www.tu-dresden.de/bu/architektur/

Prof. Dr.-Ing. habil. Karsten Menzel

Technische Universität Dresden, Institut für Bauinformatik

karsten.menzel1@tu-dresden.de

0351 463-42540

https://www.tu-dresden.de/bu/bauingenieurwesen/cib