Kurzbeschreibung
Der Leitgedanke eines „offenen sächsischen Lehrraums“ erfordert die Weiterentwicklung traditioneller Präsenzlehre im Vollzeitstudium sowohl standortübergreifend als auch mit flexiblen Teilzeitlösungen um die Internationalisierung, Mobilität und Individualität der Lehre vermehrt zu fördern und somit der veränderten Demografie gerecht zu werden. Dabei besteht die Herausforderung darin, die reguläre Lehre ohne Qualitätsverlust in den virtuellen Raum zu verlagern. Die hohe Komplexität der Lehre muss dabei berücksichtigt und sinnvoll unterstützt werden.
Um dies zu erreichen, bietet sich der Flipped Classroom an. Bei diesem Lehrkonzept wird das Aneignen neuer Themen und die aktive Reflexionsarbeit in E-Portfolios in den virtuellen Raum verlagert, um die aufwendigeren (Zeit, Fahrtwege, Terminfindung, Kosten) Präsenztermine für die didaktisch anspruchsvollere aktive Wissensentwicklung und -teilung nutzen zu können. Ziel des Flipped Classroom ist die effektive Nutzung der Präsenzzeiten der Lernenden, indem eine eigenständige, selbst organisierte Aneignung von Grundlagen mit niedriger Interaktivität zwischen Lernenden vorweg im virtuellen Raum stattfindet und die Lernzeit vor Ort in Gruppen bzw. mit dem Lehrenden zu aktivem Austausch, Anwendung und Diskussion genutzt werden kann.
Leider findet diese Methode bisher noch keinen umfassenden Einzug in die Lehr- und Lernpraxis in der Hochschule. Das Hauptziel des Verbundvorhabens ist deshalb die hochschultypübergreifende Entwicklung und Pilotierung eines mediendidaktischen Konzeptes für Flipped Classrooms in Blended Learning Arrangements. Dies betrifft einerseits die Konzeption didaktischer und organisatorischer Vorgehensweisen und andererseits die Implementierung technischer Infrastrukturen, welche für die Umsetzung benötigt werden. Zur Evaluierung wird der entwickelte Flipped Classroom Ansatz in konkreten Lehrveranstaltungen mit unterschiedlichen kontextuellen Bedingungen eingesetzt, um die Tauglichkeit zu überprüfen und Indikatoren für weitere Verbesserungen zu sammeln. Die Bereitstellung eines aus diesem Konzept abgeleiteten und evaluierten Frameworks, dazugehöriger Handlungsempfehlungen und Qualifizierungskonzepte soll den Lehrenden an (sächsischen) Hochschulen helfen, das Lehren und Lernen mittels Technologien zu flexibilisieren, kollaborative Elemente zu integrieren und so den Bedürfnissen der Studierenden gerecht zu werden.
Laufzeit
01.09.2015 bis 31.12.2016
Teilvorhaben und Ansprechpersonen
Westsächsische Hochschule Zwickau – Verbundkoordination
„Flip-TiP: Der Flipped Classroom als skalierbares Blended Learning Arrangement: Framework, Leitfäden und Implementierung als mediendidaktisches Gesamtkonzept für die Nutzung mit und den Transfer zu internationalen Partnern“
Prof. Dr. rer. pol. Dr. h.c. H.-Christian Brauweiler (christian.brauweiler@fh-zwickau.de)
Prof. Dr. Frank Grimm (frank.grimm@fh-zwickau.de)
Technische Universität Dresden
„MIGRATION ZUM ‚FLIPPED CLASSROOM‘: Wie können komplexe Blended-Learning-Arrangements schrittweise in die Lehrpraxis integriert werden?“
Prof. Dr. rer. pol. habil. Eric Schoop (eric.schoop@tu-dresden.de)
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
„FLIPPED PART-TIME: Medienkompetenzentwicklung zur Flexibilisierung des Teilzeitstudiums mittels der Flipped-Classroom-Methode“
Prof. Dr. rer. pol. Ralph Sonntag (sonntag@htw-dresden.de)
Internationales Hochschulinstitut Zittau, Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der TU Dresden
„Vi-Teaching: Informations- und Medienkompetenz für das Lehren und Lernen mit Videos“
Prof. Dr. rer. pol. habil. Thorsten Claus (thorsten.claus@tu-dresden.de)
Universität Leipzig / Westsächsische Hochschule Zwickau
„Lernprozesse mit E-Portfolios sichtbar machen: Lernen, Lehren und Evaluieren“
Dr. Olaf Bärenfänger (UL) (baerenf@uni-leipzig.de)
Prof. Dr. habil. Ines Busch-Lauer (WHZ) (Ines.Busch.Lauer@fh-zwickau.de)