Kurzbeschreibung

Service Learning zielt auf eine gesellschaftliche Öffnung des Bildungs- und Wissenschaftssystems ab, wobei Lernende ihr Wissen und ihre Kompetenzen auf konkrete gesellschaftliche Fragen und Probleme anwenden und durch Reflexion fortlaufend überprüfen sollen. Durch ihr konkretes gesellschaftliches Engagement soll einerseits erfahrungsbasiertes Wissen generiert und berufsfeldspezifische Kompetenzen aufgebaut (Learning) und andererseits ein Beitrag zur Verbesserung gesellschaftlicher Aufgabenstellungen und Probleme geleistet werden (Service).

Hinsichtlich der fachlichen und methodischen Fähigkeiten ist Service Learning an der Schnittstelle von akademischer Ausbildung und der Entwicklung berufsfeldspezifischer Handlungs- und Gestaltungskompetenzen zu verorten. Dabei wird vor dem Hintergrund konkreter Problemstellungen einer offenen Zivilgesellschaft, insbesondere die Selbstwirksamkeit und Problemlösungsfähigkeit der Studierenden in den Blick genommen. Über eine meta-kognitiv fundierte Bildungsarbeit wird der Lernprozess auf die Bearbeitung von komplexen, gesellschaftlich relevanten Aufgaben bezogen, wie diese beispielsweise im Bereich des regionalen Breiten- und Spitzensports sowie gemeinnütziger Naturschutz-, Sozialhilfe-, Kulturförder- und Kinderhilfsorganisationen vielfach in Deutschland vorhanden sind. Damit kann erstens eine engere Verknüpfung der berufsfeldspezifischen Kompetenzentwicklung bei den Studierenden mit zivilgesellschaftlichen Dimensionen und deren Wertbezügen erfolgen und zweitens wird es den Studierenden durch eine veränderte Merkmalsstruktur von Lernarrangements und Lernservices ermöglicht, ihre Handlungs- und Gestaltungskompetenzen in einem höheren Maße als bisher zu entfalten. Weiterhin konzentriert sich Service Learning auf die Förderung reflexiver Kompetenzen bei den Studierenden, die angesichts der zunehmenden Bedeutung der formalen Bildung nachweislich gestärkt werden.

Diese Service-Learning-Projekte an Hochschulen erfordern u.a. die Kooperation von Hochschulen und Praxispartnern, die Ermöglichung kollaborativer Lehr-Lern-Prozesse sowie eine technische, organisationale und didaktische Unterstützung der Akteure. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Digital Service Learning Lab in Form einer digitalen Lehr-Lern-Umgebung zur Kompetenzentwicklung bei Studierenden durch Service-Learning-Projekte.

Dieses soll am Ende der Laufzeit des Vorhabens allen Lehrenden der sächsischen Hochschulen und ihren Partnern über das Lernmanagementsystem OPAL nachhaltig zur Verfügung stehen. Weiterhin soll ein didaktischer Leitfaden mit konkreten Handlungsempfehlungen für die Konzeption und Durchführung von Service-Learning-Projekten in der Hochschullehre, insbesondere mit dem Fokus auf die berufsfeldspezifische Kompetenzentwicklung, erarbeitet werden. Die Lehr-Lern-Umgebung wird verschiedene Good-Practice-Projekte bereitstellen und zudem die Möglichkeit eines Wissens- und Erfahrungstransfers für die Nutzer bieten.

Verbund

Hochschulvorhaben 2022/2023 >> Innovationsfonds / Open Topics

Leitung des Teilvorhabens und Kontakt

Hochschule Mittweida
Prof. Dr. André Schneider (andre.schneider@hs-mittweida.de)