LernSMART-Transfer – Förderung selbstgesteuerter Lernprozesse durch E-Learning-Angebote im Ingenieurbereich
Das Projekt LernSmart-Transfer ist ein Folgeprojekt des 2022 ausgelaufenen Projekts LernSmart. LernSmart beschäftigte sich mit der Entwicklung ergänzender E-Learning-Angebote zur Förderung hauptsächlich von Erstsemester-Studierenden. Im Projekt LernSmart-Transfer sollen die gewonnenen Erkenntnisse und das entwickelte didaktische Konzept weitergegeben werden.
Didaktisches Konzept:
- Herausforderung: Studierende bringen häufig unterschiedliche Vorkenntnisse mit. Dadurch fällt es den Studierenden schwer, das in Vorlesungen erworbene Wissen in den Seminaren und Übungen anzuwenden, z.B. bei der Analyse von Aufgabenstellungen.
- Konzept: Digitale Lernhilfen gleichen unterschiedliche Wissensstände durch selbstgesteuerte Lernprozesse an: Studierende arbeiten regelmäßig an ihrem eigenen digitalen Endgerät. Bei komplexeren Aufgaben, die eine mehrstufige Bearbeitung erfordern, werden die Studierenden von den Online-Lernhilfen Schritt für Schritt begleitet.
Inhalt des Transfers:
- Anwendungsmöglichkeiten und Motivationsanreize
- Erfahrungen mit unterschiedlichen Studierendengruppen
- Einsatzspektren und Potenziale von verschiedenen Tools und Aufgabentypen
- Konkrete Funktionsweisen, Tipps und Tricks für die Umsetzung.
Maßnahmen für den Wissenstransfer:
- Persönliche Gespräche mit Projektpartnern
- Teilnahme an der Digital Learning Expo 2024 mit einem Kurzvortrag (Veranstaltung des Verbundprojekts „Digitalisierung der Hochschulbildung in Sachsen“).
- Vortrag im Austauschformat „Digitale Hochschullehre“ an der Hochschule Zittau/Görlitz: Vorstellung von Tools und Funktionsweisen.
- Veröffentlichung eines didaktischen Design Patterns im Patternpool zur Beschreibung des didaktischen Ansatzes und Anwendungsszenarien
Details
Projektträger
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK)
Lessons Learned
Was lief gut im Projektverlauf?
• Transfergebende: Die Weitergabe von Wissen führte dazu, dass das eigene Verständnis der Inhalte vertieft wurde. Die systematische Aufbereitung von Inhalten für den Transfernehmer machte implizites Wissen zugänglicher und stärkte die eigene didaktische Kompetenz.
• Transfernehmende: Eine durch den Transfergeber unterstützte strukturierte Einführung ermöglichte eine schnelle Einarbeitung und bot einen umfassenden Überblick über Einsatzmöglichkeiten und potenzielle Herausforderungen. Dadurch konnte eine steile Lernkurve im Umgang mit Tools und Aufgabentypen erreicht werden.
Welche Herausforderungen ergaben sich bei der Projektdurchführung?
• Die Anpassung des didaktischen Konzepts an andere Studienrichtungen sowie an andere Studierendengruppen (Master) erforderte zusätzliche Entwicklungszeit.
• Das Erstellen eines Design Patterns erforderte zunächst viel Einarbeitung und Gewöhnung an die Methodik.
Traten unerwartete Schwierigkeiten auf? Wenn ja, welche?
• Technische Einschränkungen mancher Tools verzögerten die Implementierung spezifischer Aufgabentypen (z.B. hat der Lumi Editor Schwierigkeiten beim Kompilieren von LaTeX-Formeln im HTML-Export).
Was würden Sie aus Ihren Erfahrungen heraus für ähnlich angelegte Projekte empfehlen?
Einsatz von Online-Lernhilfen in die Hochschullehre unterstützen:
• Flexible, modulare Konzepte für Lehrende entwickeln, die auf unterschiedliche Vorkenntnisse anpassbar sind.
• Workshops oder Tutorials als Angebot, um die Nutzung von Tools zu erleichtern. Hemmschwelle senken.
Weitere „Lessons-Learned“:
• Die Investition in die Entwicklungsphase von Online-Lernhilfen zahlt sich langfristig aus, da das Konzept die Arbeit effizienter gestaltet und zeitliche Ressourcen spart.
• Regelmäßige Evaluation bei den Studierenden optimiert das Angebot kontinuierlich.
• Gamification-Elemente erhöhen die Motivation der Studierenden.
• Ansprechpartner für technische oder inhaltliche Fragen fördern Akzeptanz und Nutzung bei den Lehrenden, die solche Inhalte in der Lehre anbieten möchten.
• Standardisierte Dokumentation wie Design Patterns unterstützt die Nachnutzung.
• Ein fachübergreifender Austausch zwischen weitentfernten Fächern (z. B. zwischen Ingenieurwesen und Sozialwissenschaften) kann schwerer sein als ein fachlich spezialisierter Transfer (z.B. innerhalb der Ingenieurwissenschaften).
Nachnutzungsmöglichkeiten
Das Projekt vermittelt Wissen, das von allen Partnern wiederum weitergegeben werden kann. Die positiven Auswirkungen auf die Lernerfolge der Studierenden verdeutlichen, warum der Transfer fortgesetzt werden sollte.
Zusätzlich könnte der Kontakt mit digitalen Lernhilfen Studierende dazu anregen, selbst didaktisch tätig zu werden und das Konzept zu verbreiten.
Studierendenzentrierung
Das Projekt fördert die Studierendenzentrierung: Lernplattformen und E-Learning ermöglichen selbstgesteuerte Prozesse und mehr Autonomie. Automatisiertes Feedback unterstützt den Lernprozess kontinuierlich.
Weitere Informationen
Projektzeitraum: 01.04.2024 bis 30.11.2024
Produkt
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Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Jens Meinert
Hochschule Zittau/Görlitz
Dipl.-Ing. (FH) Nele Grabowsky
Hochschule Zittau/Görlitz