Pilotierung und Evaluierung eines Workshops zur Steigerung der Lehrkompetenz im Einsatz von interaktiven Tafeln in Kombination mit Rückmeldesystemen für Lehrkräfte an Hochschulen und zukünftige Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen

Das Projekt beinhaltete die Durchführung und Evaluierung eines gemeinsamen Workshops von Lehrenden und Studierenden in lehramtsbildenden Studiengängen zum Umgang mit interaktiven Tafeln und der Erstellung von didaktischen Möglichkeiten in Schule und Hochschule. Angestrebt war die Herausbildung von MultiplikatorInnen zur Verbreitung entsprechender didaktischer Möglichkeiten.

Details

Projektträger

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK)

Lessons Learned

Was lief gut im Projektverlauf?

Die Umsetzung eines Smartboard Workshops ist insbesondere bezüglich der Motivation der TeilnehmerInnen denkbar einfach. Dies liegt vor allem an der Vielseitigkeit des Mediums und der Spannung der TeilnehmerInnen nun erfahren zu können, wie die entsprechend vorhandene Technik einsetzbar ist. Bezüglich der Evaluierung sind auch stets alle TeilnehmerInnen deutlich motiviert, an einer Evaluierung und Verstetigung mitzuwirken und geben in Teilen detaillierte Rückmeldungen.

Welche Herausforderungen ergaben sich bei der Projektdurchführung?

Ziel des Projekts war eine Vernetzung zwischen Dozierenden und Studierenden um beide Handlungsfelder (Schule und Hochschuldidaktik) zu vernetzen und voneinander lernen zu können. Die zeitliche Perspektive unter Studierenden und Dozierenden mögliche Termine zu organisieren erscheint zumindest für größere Gruppen fast unmöglich. Bezüglich der Evaluation des Workshops sind daher Ergebnisse, aufgrund der kleinen Gruppengrößen, kaum quanitifziert darstellbar, sondern bieten lediglich einen kleinen Einblick in die Gemengelage.

Traten unerwartete Schwierigkeiten auf? Wenn ja, welche?

In der Abschätzung der Vorkenntnisse der TeilnehmerInnen konnte davon ausgegangen werden, dass sowohl Studierende und insbesondere Dozierende in der Lage sind, ein beliebiges Endgerät mit einem Beamer zu verbinden. Überraschenderweise gibt es bei beiden Teilnehmergruppen erhebliche Defizite. Am Beispiel: "Ich bin zwar schon im achten Semester aber ich war im Verlauf des Studiums noch nie gefordert einen Laptop an einen Beamer anzuschließen." - "Ich lasse mir die Präsentation immer von Hilfskräften starten."

Was würden Sie aus Ihren Erfahrungen heraus für ähnlich angelegte Projekte empfehlen?

Gerade im Umgang mit bestimmten technischen Geräten, die entsprechende Grundlagen erfordern, ist eine exakte Analyse bzw. Abfrage von Vorkenntnisse vor der Zielfestlegung eines Workshops hilfreich. Auch differenzierte Angebote im Workshop für "Anfänger" und "Fortgeschrittene" oder eine zeitliche Aufteilung von Workshops nach entsprechenden Klassen wäre sinnvoll.

Weitere „Lessons-Learned“:

Die Hoffnung von Studierenden und Dozierenden, welche Fähigkeiten eine interaktive Tafel und damit erstellbare int. Präsentationen besitzen, werden weit überschätzt. In der Evaluation zeigten sich einige TeilnehmerInnen enttäuscht, dass es sich hierbei nicht um ein Zaubermittel handelt, sondern lediglich um eine andere Form einer Tafel.

Nachnutzungsmöglichkeiten

Das Projekt wurde dahingehend evaluiert, als das Schwachstellen wie z. B. in Vorläuferfähigkeiten und den AdressatInnen angepasst werden kann. Zukünftig gilt es, insbesondere aktive Lehrkräfte in die Teilnehmerschaft zu holen. Diese sind bezüglich interaktiver Tafeln häufig, schon aufgrund der täglichen Nutzung, in Bezug auf methodisch-didaktische Möglichkeiten deutlich kompetenter als dies im Kontext der Hochschule erfolgen kann. Die Nutzung der Ergebnisse floss in die Konzeptionierung von Smartboardworkshops für Lehrkräfte und Studierende im Lehramt. Das Konzept wurde für eine mögliche Finanzierung beim Weiterbildungspreis des Freistaates Sachsen eingereicht. Eine Umsetzung hängt von der dortigen Finanzierung ab. Unabhängig davon, könnte bei entsprechendem Mitteleinsatz dieses Konzept auch semesterbegleitend in den Kanon der Bildungswissenschaften bzw. allg. Erziehungswissenschaften übernommen werden, wenn dies politisch gewünscht ist.

Weitere Informationen

Projektzeitraum: 01.09.2017 bis 31.12.2018

Generelles

Anleitung zur Inbetriebnahme handelsüblicher interaktiver Tafeln

Kontakt

Jakob Heuschmidt

Universität Leipzig

jakob.heuschmidt@uni-leipzig.de