Migration zum Flipped Classroom als skalierbares Blended Learning Arrangement – Framework, Leitfäden und Implementierung als medi-endidaktisches Gesamtkonzept sächsischer Hochschulen zur Erweiterung der Informations- und Medienkompetenz in der Lehrpraxis
Die Qualität und Umsetzbarkeit der entwickelten Methoden zum Einsatz der Flipped Classroom Methode im internationalen Kontext wurde besonders durch den prototypischen Einsatz in konkreten Lehrsituationen (Sommersemester 2016 KSUCTA, Bischkek Kirgistan und Dezember 2016, International Black Sea University, Tbilissi, Georgien) gesichert. Besonders die positive Bilanz von Prüfungsergebnissen und Evaluation in dem kirgisischen Kurs bezeugen, dass das entwickelte didaktische Konzept praxistauglich ist. Dennoch wird sich erst mit zukünftiger Nutzung des Konzepts zeigen, ob diese positive Tendenz langfristig anhält. Es ist zu beachten, dass dieser erste prototypische Einsatz sowohl für Dozenten als auch für Studierende eine Ausnahmesituation darstellte und erst überprüft werden muss, ob Studierende auch in zukünftigen Veranstaltungen die gleiche Motivation und Arbeitsbereitschaft aufbringen. Zusätzlich muss bedacht werden, dass der wissenschaftliche Mitarbeiter des Projektes Flip-Tip dauerhaft in die Organisation des Flipped Classroom Kurses involviert war. Diese Arbeiten müssen in zukünftigen Anwendungssituationen von Lehrenden oder unterstützendem Personal selbstständig geleistet werden. Eine MigraFlipScale: Migration zum Flipped Classroom als skalierbares Blended Learning Arrangement weitere Qualitätssicherung wurde durch Präsentation und Diskussion der Ergebnisse mit dem Fachpublikum durch Publikationen und Vorträge erreicht. Im Projekt wurde die Qualität und Umsetzbarkeit der entwickelten Methoden zum Einsatz der Flipped Classroom Methode im internationalen Kontext durch den prototypischen Einsatz in konkreten Lehrsituationen (Sommersemester 2016 KSUCTA, Bischkek Kirgistan und Dezember 2016, International Black Sea University, Tbilissi, Georgien) erprobt.
Details
Projektträger
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK)
Lessons Learned
Was lief gut im Projektverlauf?
Der Projektverlauf zeichnete sich durch eine sehr intensive Zusammenarbeit der einzelnen Konsortialpartner aus. Jedes Teilprojekt konnte seine Kompetenzen ein-bringen und eigene Forschungsschwerpunkte weiter ausbauen.
Welche Herausforderungen ergaben sich bei der Projektdurchführung?
Besonders am Anfang des Projektes gab es einige personelle Schwierigkeiten. So konnte aufgrund verwaltungstechnischer und bürokratischer Ursachen die Mitar-beiterstelle für die gesamte Projektlaufzeit nicht in vollem Umfang besetzt werden, obwohl freie Kompetenzen geeigneter Mitarbeiter verfügbar waren.
Nachnutzungsmöglichkeiten
Technologie: Mit der Videolernumgebung Vi-Lab ist eine digitale Lernumgebung für die Durchführung und Begleitung von Flipped Classroom Szenarien entstanden. Die Lernumgebung zeichnet sich dadurch aus, gruppenbasierte Lernprozesse auch für das Lernen mit Videos realisieren zu können.
Weitergabe von technischem Know-How: Innerhalb des Projektes wurde Wissen zu verschiedenen technischen Methoden und Blended-Learning Werkzeugen erworben. Dieses Wissen wurde in Form von Anleitungen (z. B. für Vi-Lab, Mahara) dokumentiert, welche von zukünftigen Lehrenden genutzt werden können, um einfacher diese Werkzeuge kennenzulernen und einzusetzen.
Einführung neuer Lehrkonzepte: Im Rahmen des Projektes wurde mit Lehrenden zusammen gearbeitet und das Bewusstsein für diese neuen Lehrkonzepte gestärkt. Dadurch profitierten alle teilnehmenden Hochschulen von den Projektarbeiten, da neue Lehrkonzepte etabliert wurden und dabei ein Wissenstransfer zu den Lehrenden angestoßen wurde, welcher Auswirkungen auf die zukünftige didaktische Gestaltung von Lehrveranstaltung nach sich zieht.
Stärkung der Beziehungen der sächsischen Hochschulen: Die Zusammenarbeit der Konsortialpartner vertiefte die Beziehungen der Forschungseinrichtungen intensiv, wodurch sich über das Projektende hinaus weitere Möglichkeiten für zukünftige Synergiepotentiale und Kooperationsprojekte eröffnen.
Weitere Informationen
Projektzeitraum: 01.09.2015 bis 31.12.2016
Generelles
Mit der Videolernumgebung Vi-Lab ist eine digitale Lernumgebung für die Durchführung und Begleitung von Flipped Classroom Szenarien entstanden: https://github.com/nise/vi-lab
Literatur
Die entwickelten Flipped Classroom E-Learning Konzepte wurden duch vielfältige Publikationen nachhaltig einsehbar dokumentiert:
Brauweiler, C., Bärenfänger, O., Claus, T., Busch-Lauer, I. A., Grimm, F., Heinz, M., Jantos, A., Klen-ner, M., Murata Arend, K. A., Schoop, E., Seidel, N., Sonntag, R. (2016). Geflippt! Vier erprobte Szenarien zur Anwendung der Flipped Classroom Methode in der Hochschullehre. In: J. Kawalek, H. Klaus, & E. Schuster (Hrsg.), Workshop on E-Learning (S. 135–150). Görlitz: Hochschule Zittau/Görlitz.
Jantos, A.; Schoop, E.; Sonntag, R.; Heinz, M. (2016): Creating a Scalable Flipped Classroom Ar-rangement to Enable Part Time Studies to Further Human Development and Management Educa-tion. In: conference proceedings "New Challenges of Economic and Business Development – 2016: Society, Innovations and Collaborative Economy" (2016), S. 289–299.
Jantos, A.; Schoop, E.; Sonntag, R.; Heinz, M. (2016): Migration to the Flipped Classroom – Apply-ing a scalable Flipped Classroom Arrangement. In: Towards a New Architecture of Knowledge: Big Data, Culture and Creativity. Proceedings of the 11th International Forum on Knowledge Asset Dy-namics (IFKAD 2016) (2016), S. 1772–1785.
Murata Arend, K.A. (2017). Integrating ePortfolio in classroom using group pages. Mahara News-letter 6 (4). ISSN 2230-4045. https://mahara.org/view/view.php?id=36871.
Seidel, N. (2016). Video Assessment Patterns: Designing Video Player for integrated Assessment. In Proceedings of the 21st European Conference on Pattern Languages of Programs (S. [im Druck]). New York, NY, USA: ACM.
Seidel, N. (2016). Analyse von GUI-Komponenten in Videolernumgebungen. In U. Lucke, A. Schwill, & R. Zender (Hrsg..), DeLFI 2016 -- Die 14. e-Learning Fachtagung Informatik der Gesell-schaft für Informatik (S. 289–292). Bonn: Gesellschaft für Informatik.
Klenner, M., Grimm, F., & Brauweiler, H.-C. (2017). Vorbereitung ausländischer Studierender für ein Studium in Deutschland im Rahmen eines Flipped Classroom Kurses. In Hiltraud Casper-Hehne, Tanja Reiffenrath (Eds.). Internationalisierung der Curricula an Hochschulen. Konzepte, Initiativen, Maßnahmen. (pp. 104-117). Bielefeld, wbv.
URL
https://bildungsportal.sachsen.de/portal/wp-content/uploads/2018/04/berichte_e_learning_2016.pdf
Kontakt
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H.-Christian Brauweiler
Westsächsische Hochschule Zwickau