Working Across Borders
Es handelt es sich um ein internationales Projekt an der Hochschule Zittau/Görlitz in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Universitäten in Belgien, Canada, Italien Ecuador, Finnland, Bangladesh, den Niederlanden, Russland und Indonesien. Neben der Bereitstellung virtueller Vorlesungen, Texte und Videos zu den Themen gibt es Webinare und Tutorials zu den Themen Interkulturalität, UN-Nachhaltigkeitsziele, Business Model Canvas und den Grundlagen zum Arbeiten in multinationalen, interkulturellen Teams. Es werden interkultureller Teams mit Studenten aus verschiedenen Ländern gebildet, die gemeinsam ein interkulturelles Business Projekt für ihnen zugewiesene Länder bearbeiten, die sie vorher anhand der vermittelten Kulturdimensionen und Kulturmerkmale analysieren. Dafür erhalten Sie während der Projektlaufzeit aller 2 Wochen Aufgaben und werden von einem Coach virtuell betreut. Es erfolgt ein kick-off Meeting in einem global classroom unter Teilnahme aller ca 600 Teilnehmer in allen Ländern. Ziel ist die Verzahnung der Theorie über Interkulturelle Kompetenz mit praktischen Interkulturellen Prozessen
und der Erweiterung der Präsenzlehre um verschiedene digitale Bausteine (blended learning) und die Anwendung der Lehre in Projektaufgaben, die dann digital geteilt werden. Das Lernen erfolgt auf der Höhe der digitalen Möglichkeiten (in gemeinsamen Arbeitsgruppen, Teams Meetings, global classroom, Webinaren, Video Tutorials und der Nutzung gemeinsamer Plattformen) mit den Zielen:
internationaler Kommunikation, internationale Teamwork in einem gemeinsamen Projekt, Lernen über interkulturelle, nachhaltige Business-Möglichkeiten
und dem gemeinsamen Agieren als Business Consultants unter Berücksichtigung der SDGs, sowie Vertrauensaufbau und Engagement im multikulturellen Teams
Details
Projektträger
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK)
Lessons Learned
Was lief gut im Projektverlauf?
Die Zusammenarbeit der beteiligten Hochschulen und Professoren hat sich positiv entwickelt und gut eingespielt. Es gab wöchentliche virtuelle Sitzungen über MS Teams und im Jahr 2020 konnten noch 3 neue Partnerländer gewonnen werden
(u.a. Bangladesh, Slowenien und Indonesien). Auch die Nutzung der digitalen Möglichkeiten hat sich sehr positiv entwickelt einschliesslich der Einbeziehung aller Studenten mit digitalen tools bei einem Brainstorming zum Projekt im global classroom.
Welche Herausforderungen ergaben sich bei der Projektdurchführung?
Die Beachtung der verschiedenen Zeitzonen in den verschiedenen Ländern
in der Kommunikation der Hochschulen miteinander und der Arbeit der Studenten
in den Teams. Wir haben es dadurch gelöst, dass es max. 6-7 Studenten pro Team gibt. Als gute Zeit hat sich 15.00 Uhr erwiesen, da es dann in Canada 9.00 Uhr ist.
Traten unerwartete Schwierigkeiten auf? Wenn ja, welche?
Das Einloggen der Studenten auf die gemeinsame Plattform hing mitunter an falsch übertragenen E-Mail-Adressen oder minimalen Fehler, was häufig mit viel häufiger Kommunikation zu Projektbeginn und dem Erstellen neuer Zugangskonten gelöst werden musste. In manchen Teams gab es Studenten, die sich nicht oder nur wenig an der gemeinsamen Arbeit beteiligt haben, was durch den Coach begleitet werden musste. Die Lösung haben wir darin gefunden, dass es eine Peer Evaluation zu Projektende gibt, was in die Endbewertung der Leistung der Einzelnen zur Gruppenleistung einfliesst und zu besserer Teamarbeit führte, ebenso wie das Einführen eines virtuellen Selbsttests zu eigenen Stärken in der Teamarbeit und entsprechender Verteilung der Teamrollen.
Was würden Sie aus Ihren Erfahrungen heraus für ähnlich angelegte Projekte empfehlen?
Die regelmäßigen virtuellen Treffen der beteiligten Projektpartner haben sich bewährt, um ein fundiertes Produkt zu schaffen, was von allen mitgetragen und entsprechend an die Studenten vermittelt werden kann.
Die Studenten sollten vorher ein Mindestmaß an Wissen über Interkulturelle Unterschiede und Interkulturelle Kommunikation gelehrt bekommen, um Unterschiede im Kommunikations- und Arbeitsverhalten zu kennen, zu verstehen und tolerieren zu können und wirkliche Teamarbeit zu ermöglichen.
Nachnutzungsmöglichkeiten
Ich bin derzeit im Gespräch an der Hochschule das Projekt im nächsten Jahr auch erweitert um andere Fakultäten fortzusetzen. In meinem Modul wird es definitiv fortgesetzt, aber eine Erweiterung um die Studiengänge Internationale Wirtschaftskommunikation und Interkulturelles Management wäre denkbar und anstrebenswert.
Weitere Informationen
Projektzeitraum: 01.09.2019 bis 31.12.2020
Generelles
Es existieren Videodokumentationen über das Projekt und Filme, die
die interkulturellen Teams über sich und ihre Kulturen gedreht haben und Filme bzw. Präsentationen der Teams mit ihren Projektergebnissen aus dem letzten Jahr. Diese kann ich gern (unter Wahrung des Datenschutzes) zur Verfügung stellen oder vorstellen.
Für diesen Jahrgang (2020) gibt es auch eine Powerpoint Einführung für alle Studenten in das Projekt, in der der Projektablauf, die Ziele des Projektes, die Arbeitsweise und die beteiligten Hochschulen vorgestellt werden und die ich auf Nachfrage auch gern zur Verfügung stellen kann,
(Alle Videos und die Powerpoint Präsentationen sind auf Englisch).
Weiteres
Als der Antrag gestellt wurde, war die Idee, das Seminarkonzept im SS 2020 trotz der COVID-19 Situation (hauptsächlich bzw. nur) digital zu erproben, bevor es im WS 2020-2021 im größeren Umfang und als Präsenzlehre im Blended-Learning-Format weitergeführt wird. Wie das WS aussieht, bleibt jedoch gerade unklar — daher ist es heute unmöglich, zu sagen, welcher Virtualisierungsgrad möglich bzw. erforderlich sein wird.
Kontakt
Prof.Dr. Martina Zschocke
Hochschule Zittau/Görlitz
03581 374-4380