Academic Research & Writing – Förderung von Kompetenzen zum Forschen und wissenschaftlichen Schreiben im digitalen Raum

Didaktisches Ziel dieses Antrags ist der adressatengerechte Aufbau eines umfassenden digitalen Lehrangebots zu Forschungsmethoden und zum wissenschaftlichen Schreiben. Hierdurch erwarten wir aufgrund des eigenmotivierten und selbstgesteuerten Lernansatzes eine höhere Zufriedenheit seitens der Studierenden sowie eine steigende Qualität der Prüfungsleistungen. Entsprechend der Dreiteilung des angedachten Lehrangebots verfolgen wir hierbei folgende Ziele:

In Teil A steht insbesondere die zeit- und ortsunabhängige Lehre im Vordergrund. Durch die Möglichkeit, spezifische Aspekte zum wissenschaftlichen Arbeiten zu wiederholen bzw. zu vertiefen, wird ein Angebot vorgehalten, das die Studierenden orts- und zeitunabhägig nach eigenem Ermessen abrufen können. Vor dem Hintergrund der heterogenen Bildungshintergründe ist dies besonders relevant (Stichwort Chancengleichheit).

Teil B fokussiert insbesondere die Kernidee des Peer Review, indem durch die Bewertung anderer studentischer Einreichungen wertvolle Einblicke für die eigene wissenschaftliche Arbeit generiert werden. Letztlich ist dies ein virtuelles Abbild von Lerngruppen bzw. Lerntandems, die nachweislich den Lernerfolg erhöhen.

Durch die Verlagerung der Betreuungskapazität aus Teil A in Teil C wird zudem die Basis für eine inhaltlich tiefergehende Betreuung geschaffen. Hierdurch soll die Ergebnisqualität gesteigert werden, indem beispielsweise die optionale Publikation von Qualifizierungsarbeiten in Fachzeitschriften oder Buchbeiträgen forciert wird.

Details

Projektträger

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK)

Lessons Learned

Was lief gut im Projektverlauf?

Durch die frühe Einbindung von Studierenden konnten die Videosequenzen auf die Erwartungen und Bedürfnisse der Studierenden ausgerichtet werden.
Die beteiligten Einrichtungen konnten im Projektverlauf ihre Fähigkeiten in Hinblick auf E-Learning-Materialien und deren Didaktik weiter ausbauen. Dazu gehören auch die Aspekte Nutzerführung und Einbindung des geschaffenen OPAL-Kurses in laufende Lehrveranstaltungen.

Welche Herausforderungen ergaben sich bei der Projektdurchführung?

Die Zusammenführung von Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen zum gemeinsamen Lernen im digitalen Raum gestaltete sich durchaus herausfordernd.
Unterschiedliche Lernstände können zwar teilweise durch Anleitung aufgefangen werden; unterschiedliche Fachrichtung haben jedoch zum Teil stark abweichende Anforderungen. Besonders deutlich trat dieser Umstand im Peer-Review zutage.

Traten unerwartete Schwierigkeiten auf? Wenn ja, welche?

OPAL hält als Content-Management-System viele Gestaltungsmöglichkeiten bereit. Jedoch müssen für einige Anwendungen Programmierungen und Handgriffe mit HTML vorgenommen werden, um etwa die Darstellung und Interaktion mit PDF-Dateien möglichst nutzerfreundlich zu gestalten.

Was würden Sie aus Ihren Erfahrungen heraus für ähnlich angelegte Projekte empfehlen?

Die frühe und kontinuierliche Einbindung von Studierenden, um deren Bedürfnisse bestmöglich zu verstehen und eine schnelle Validierung der Ergebnisse zu sichern.
Eine klare Aufgabentrennung und -spezialisierung der Projektteilnehmenden, um die Effizienz der Zusammenarbeit zu erhöhen.
Einheitliche Absprachen für die Gestaltung verbessern die Nutzerfreundlichkeit erheblich und erleichtern die Arbeit.

Weitere „Lessons-Learned“:

Der Mehrwert digitaler Lernangebote muss den Studierenden eindeutig vermittelt werden, ansonsten bleibt eine Nutzung aus. Auch wenn der Nutzen klar erkenntlich ist, bedarf es der kontinuierlichen Bewerbung der Lernangebote bei den Studierenden, um die konsequente Nutzung sicherzustellen.
Für das Einsprechen von Folien zeigte sich die Aufnahmefunktion von Microsoft PowerPoint als praxistauglicher als die Nutzung von kompletten Videobearbeitungsprogrammen, da der Umgang mit der Vielzahl an Funktionen einen vergleichsweise hohen Einarbeitungsaufwand erfordert.
Für optisch ansprechendere Videos ist mit einem wesentlich höheren Erstellungsaufwand zu rechnen.

Nachnutzungsmöglichkeiten

Die Ergebnisse helfen sowohl Studierenden als auch Betreuenden bei Seminar- und Abschlussarbeiten in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Für Betreuende wird der Aufwand bezüglich Rückfragen und Verwaltung durch die Bereitstellung einheitlicher Vorlagen und Informationsquellen gemindert. Studierende können die Ergebnisse als Einführung, Wissensprüfung, Nachschlagewerk sowie zur Optimierung ihrer wissenschaftlichen Arbeiten nutzen. Eine Skalierung des Angebots auf benachbarte Professuren der beiden geförderten Institutionen ist in Vorbereitung.

Weitere Informationen

Projektzeitraum: 01.07.2020 bis 31.12.2021

Kontakt

Prof. Dr. Ronny Baierl

Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden

baierl@htw-dresden.de

0351/4623570

https://www.htw-dresden.de

Prof. Dr. Jutta Stumpf-Wollersheim

Technische Universität Bergakademie Freiberg

jutta.stumpf-wollersheim@bwl.tu-freiberg.de

03731/39-2004

https://tu-freiberg.de/