Dem Wissenschaftsrat zufolge erfordert die Digitalisierung in vielen Bereichen einen zusätzlichen Mitteleinsatz, den die Hochschulen mit den ihnen aktuell und perspektivisch zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht bestreiten können. Es seien vor allem Investitionen, langfristig angelegte Finanzierungsmechanismen und starke Unterstützungsstrukturen notwendig.

Um selbstbestimmtes, individuelles und kollaboratives Lernen mit digitalen Lehr-/Lernangeboten zu fördern, sollte auch die Forschung zu didaktischen Konzepten für die digitale Lehre intensiviert werden. Best Practice Beispiele sollten in der Breite der Hochschulen publik gemacht werden. Damit Lehrende neue didaktische Lehr- und Prüfungskonzepte erproben und deren Möglichkeiten ausschöpfen könnten, benötigen sie entsprechende Weiterbildungsangebote. Auch die Studienorganisation kann mittels digitaler Instrumente unterstützt werden. Hochschulen sollten die Prozesse in Lehre und Studium digitalisieren und damit einen digitalen Campus schaffen. Insellösungen seien nicht mehr zeitgemäß, es gelte nun für Infrastrukturen und Technologien gemeinsame Standards zu etablieren, vorhandene Aktivitäten in der Didaktik oder Weiterbildung stärker zu koordinieren und hochschulübergreifend zu organisieren, um Synergien zu schaffen und die Digitalisierung für alle Hochschulen umsetzbar und finanzierbar zu machen.

Die Hochschulinitiativen der Länder für die Digitalisierung in der Lehre, das Hochschulforum Digitalisierung, der Deutsche Akademische Austauschdienst und die Stiftung Innovation in der Hochschullehre sollten zukünftig Fragestellungen zu Didaktik, Infrastruktur und Technologien, Internationalisierung sowie übergreifende Rechtsfragen gemeinsam bearbeiten und Hochschulen und Lehrende mit Informations- und Vernetzungsangeboten unterstützen.

Quelle: DHV-Newsletter 07/2022 (https://www.hochschulverband.de/newsletter)

Weitere Informationen
Wissenschaftsrat: Empfehlungen zur Digitalisierung in Lehre und Studium, Juli 2022 (pdf-Datei)
Pressemitteilung des Wissenschaftsrates „Die Digitalisierung kann Lehre und Studium verbessern“ vom 11.07.2022
Deutscher Hochschulverband